In Wien gibt es über 1000 Kaffeehäuser. Das Kaffeehaus gehört untrennbar zu unserer Stadt, ist Teil des Wiener Lebens und des Stadtbildes. Für uns muß ein Café nicht besonders elegant sein, schön oder gar prunkvoll. Klar gibt es in Wien entlang der Ringstraße und in diversen Palais untergebracht die prachtvollsten Kaffeehäuser. Und sie sind es auf jeden Fall wert besucht zu werden. Doch hegen wir hier eine besondere Liebe zu den kleinen, oft unscheinbaren Cafés. Cafés mit viel Flair und Patina.
Café Hawelka
Eines dieser Cafés mit Tradition ist das Café Hawelka, auf dem Foto oben zu sehen. Es ist wohl auch das berühmteste seiner Art, so weit ich weiß wird es fast in jedem Touristenführer als Tipp genannt. Unter den Gästen des Café Hawelka finden sich Namen wie Oskar Werner, Andy Warhol, Friedensreich Hundertwasser, Elias Canetti, Arthur Miller, Gracia Patricia, Peter Ustinov u.v.m.
Kleines Café - Die Adresse von dem Café ist Franziskanerplatz 3. Es ist tatsächlich sehr klein, hat aber auch einen Außenbereich der zum Verweilen einlädt. Obwohl im 1.Bezirk gelegen, liegt dieser Platz außerhalb der Touristenwege. Die Stimmung ist typisch Wiener Kaffeehaus, entspannt und gemütlich.
Was für den einen Sinn ergibt, muß nicht für jeden Sinn ergeben. Und das ist gut so.
Ich möchte heute gerne ein Gedicht posten. Darin kommt auch ein Café vor. Ich kenne das Gedicht schon einige Zeit und lese es mir immer mal wieder durch. Es zu lesen wirkt befreiend auf mich und gibt mir ein gutes Gefühl. Es sagt mir mit anderen Worten das es schön ist das jeder Mensch seine eigene Art hat das Leben zu sehen und es langweilig wäre würden wir alle gleicher Meinung sein und die selben Dinge wichtig oder sinnvoll finden. Kunst ist etwas großartiges, ein Geschenk.
Und auch wenn in diesem Gedicht über ein Café kein Kaffee vorkommt, ist das mit einer der Gründe warum ich es so mag und es eines meiner Lieblingsgedichte ist. Spielend leicht lassen sich richtig und verkehrt auf den Kopf stellen. Vielleicht findet sich ja noch jemand aufgehoben in den folgenden Worten von Lisa Green.
Lisa Green (geb. 2002)
Verkehrte Welt
Ich sitze an meinem Tisch.
Der Kellner kommt,
läuft auf den Händen,
balanciert das Tablett auf einem Fuß.
„Kann ich Ihnen etwas bringen?“,
frage ich ihn.
„Ja bitte“,
sagt er,
„ein bisschen Orientierung könnte mir nicht schaden.“
Ich schüttle den Kopf: „Klar, kein Problem.“
Ich stehe auf,
gehe zum Tresen,
gehe daran vorbei
und herein in die Straße
und heraus ins Chaos.
Die Menschen, sie laufen kreuz und quer.
Die eine hier, der andere da,
doch keiner mehr zusammen.
Zu chaotisch, zu viel, zu voll.
Ich habe mich so danach gesehnt,
nach dem Stadtleben, der Lebendigkeit, den Menschen, dem Café.
Habe so lange gewartet, bis ich all das hier wieder sehe.
Doch jetzt wird mir schlecht davon,
wird mir schwindelig.
Ich wünsche mir ein Loch.
Auf der Stelle.
Eine Oase, ein Platz nur für mich.
Ein Ort an dem ich weiß: Hier bin ich richtig.
Hier gehöre ich hin. Das bin ich.
Aber stattdessen nur das Chaos,
überall Menschen, die meinen, sie wüssten, wer sie sind.
Oder zumindest so tun als ob.
Und ich mitten drin,
suche nach einem Sinn, doch finde nur das Durcheinander.
Der eine sagt dies, der andere das,
ich höre nur Krach.
Ich renne, will hier weg,
doch je schneller ich werde,
desto langsamer komme ich voran.
Die Straße wird enger,
der Weg immer länger.
Ich will nur noch hier raus,
will einen Überblick,
ein bisschen Orientierung.
Eine Pause.
Nur eine ganz kleine.
Da sehe ich das Café.
So ruhig am Straßenrand.
Es wirkt unberührt.
Wie eine Insel im Chaos.
Wie meine Oase.
Es lädt mich ein
hineinzugehen,
und mir selbst einzugestehen,
dass ich heute keinen Plan habe.
Keine Orientierung.
Weder für mich
noch für den Kellner.
Ich kehre zurück
in das Café
auf meinen Platz.
Der Kellner kommt
auf Händen gelaufen,
das Tablett auf den Füßen.
Er schaut mich an.
„Können sie mir etwas bringen?“,
fragt er mich.
Ich nicke.
„Ja, eine Tasse Tee und eine Zimtschnecke bitte“,
sage ich.
Er schüttelt den Kopf,
sagt „kommt sofort“
und geht auf seinen Händen davon.
Ich schaue ihm zu
und lächle,
während ich auf meinen Tee warte
und auf meine Zimtschnecke
und auf all das Gute, das noch kommen wird.
liebst, LoveT.
This café looks really nice. Thanks for sharing.
AntwortenLöschenKisses
Thank you Joanna
Löschenkisses
Ist es nicht immer so , das man nicht alles als verkehrt sehen kann , muss oder soll.
AntwortenLöschenOft gibt es mehrere Möglichkeiten .
LG heidi
Ja bin ganz bei dir. Mir sind Menschen suspekt die sich in Besitz der einzigen und daher richtigen Wahrheit wähnen. Danke für deinen Kommentar, freue mich darüber. Liebe Grüße
LöschenThis place have a very nice aspect. It is so wonderful, with a great decoration. Sure It is a good place for drink a cofee.with calm, or a beer, late in the evening.
AntwortenLöschenYes! Thank you :)
LöschenWhen I was in Vienna, I drank coffee in a well-known café where you chose a mug with a flower and after drinking coffee, the mug would be yours. Unfortunately, I didn't remember the name of this café. I also like small, quiet cafes. And I like the poem very much. Hugs!
AntwortenLöschenThank you JoAnna
LöschenWhat a beautiful cafe! Romantic city. Thanks for the great ride! Good month!
AntwortenLöschenxxx
LöschenDankeschön, werde ich haben =) Ja das fällt mir auch immer wieder auf, wenn wir mal in Österreich sind xD Wobei das jetzt ja die Preise nach Abzug der 20% sind, die es im Januar auf Lebensmittel gab.
AntwortenLöschenEin schöner Post =) Das Café sieht sehr süß aus und ein schönes Gedicht.
Danke Yasmina <3
Löschen1000 coffee shops! That's amazing. Your photos and video make me want to visit.
AntwortenLöschenI love Lisa Green's poem. Have a wonderful weekend! xxx
Thank you Vix, have a great Day!
LöschenDas Gedicht von Lisa Green gefiel mir, und ich habe es gleich ein zweites Mal gelesen. In einem anderen Gedicht las ich einmal den Satz: „Die Wahrheit schweigt.“ Zumindest sollte man wenigstens immer versuchen, die Position oder Meinung anderer zu verstehen, ohne sie akzeptieren zu müssen. Wer weiß schon, was richtig ist. - Dass es in Wien so viele Kaffeehäuser gibt, ist enorm. Ich dachte immer, das wär nur für Paris typisch.
AntwortenLöschenLiebe Grüße zum Wochenende
Felicitas
Ja gell, in Paris rechnet man eher mit einer großen Anzahl an Cafés. Danke für deinen lieben Kommentar. Herzliche Grüße zu dir
LöschenSuch a lovely and artistic place - I like so much this kind of places with soul xx
AntwortenLöschenThanks Carolyna xxx
LöschenThanks for your visiting my Blog, I am a new follower, camdanduslerblog
AntwortenLöschenxxx
LöschenOh, I really liked this poem. Thank you for sharing it. This cafe is very charming. It would be so nice to visit a cafe in Vienna. I've always loved quaint cafes. I used to have many of them in my hometown, but just one here. I love that last line in the poem. May good things come your way in February. You are a dear person.
AntwortenLöschen~Sheri
Thank you Sheri xxx
LöschenReally amazing place
AntwortenLöschenThank you <3
LöschenWhat a cute cafe and the poem is so nice.
AntwortenLöschenThanks xxx
LöschenDas Gedicht kannte ich noch nicht und ich habe es daher mit großem Interesse gelesen. Es hat mich sehr berührt. Im Grunde gibt es kein falsch oder richtig und man sollte nicht so schnell über andere urteilen, wenn sie eine andere Meinung haben. Wir sind letztendlich alle anders und haben demnach auch unterschiedliche Ansichten. Das macht den Menschen ja letztendlich auch aus. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende ♥.
AntwortenLöschenLG
Ari
Ja so empfinde ich es ebenfalls als berührend. Wegen der Aussage und auch weil der Schluss wie eine Umarmung auch mich wirkt. Danke Ari <3
LöschenCafe Havelka looks awesome!
AntwortenLöschenThanks Emmylou
LöschenIt looks like such a lovely cafe and that's a really interesting poem! Thank you for sharing :)
AntwortenLöschenThanks Mica <3
LöschenSuper Beitrag danke. Ich hatte sofort den Georg „Schurli“ Danzer im Kopf und wenige Klicks danach auch im Ohr.
AntwortenLöschenIch verlinke ihn Euch hier: Jö schau
BG Sunny
Ja genau, ich ebenfalls. Immer wenn ich Hawelka höre. :) Danke für den Link. Liebe Grüße
LöschenDa noi non esistevano le caffetterie, c'era il il bar ritrovo di tutte le sere a giocare a carte oppure al biliardo e le sfide al flipper, poi il caro juke box, era un momento per stare in compagnia e organizzare le domeniche, poi è arrivato il progresso e ognuno a casa sua. Ora se non ci fossero i circoli (solo noi vecchietti) alla sera tutto è chiuso, la fine delle vere amicizie e buone conoscenze. Internet ha allontanato le persone.
AntwortenLöschenBella la poesia, e la caffetteria è stupenda.
Buona domenica.
Grazie Giancarlo
LöschenJetzt hab ich große Lust auf Kaffeehaus und Kellner auf Händen laufend! Und auf Wien, die immer etwas unwirkliche Stadt.
AntwortenLöschenWir haben gute Freunde in Wien und waren doch schon seit Jahren nicht mehr dort...
Das Gedicht ist großartig und die Kultur der Kaffeehäuser ebenso.
Mein Mann ist Salzburger, dort gibts auch schöne Cafés und sogar sowas wie Kaffeehaus.
Aber in Wien ist die Magie größer. Gedichtgroß!
Danke für diesen feinen Post und dass es auch Tee gibt im Kaffeehaus.
Herzlich,
Sieglinde
Ahhhh Salzburg, ebenfalls eine Stadt mit Ausstrahlung. Ich liebe den Mirabellgarten, für mich einer der schönsten in Österreich. Danke Sieglinde, schicke liebe Grüße zu dir.
LöschenJö, schau, im Hawelka war ich natürlich auch schon. Muss man ja als Tourist, ich fand's aber auch wunderbar, vor allem mit dem Wissen, wer dort schon alles vor mir war und nach mir kommen wird...
AntwortenLöschenIch liebe diese Kaffeehaustradition - und das Gedicht mag ich auch. Dass man bei Orientierungslosigkeit am Besten in ein gemütliches Kaffeehaus geht, ist eine gute Idee!
Wunderschöner Post, gerne mehr davon!
Liebe Grüße!
Finde auch das es nochmal besonderer wird wenn man von Plätzen, Orten oder Lokalen weiß wer vor einem schon da war. :) Danke Maren, Liebe Grüße
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